Energiesparen für Mieter: Wichtige Tipps

Seit September 2022 sind Vermieter mit einer neuen Informationspflicht gemäß EnSikuMaV betraut worden. Daraus gehen Maßnahmen, Regelungen und Pflichten für Vermieter hervor. Zu diesen gehört unter anderem, die Mieter über die Einsparung von Energiekosten zu informieren. Wie Sie und Ihre Mieter Kosten bei Heizung, Wasser und Strom sparen können, erfahren Sie in folgendem Beitrag.

Letztes Update: 10. November 2022 | 5 Min. Lesezeit

Energiesparen Mieter: Groesser werdende Muenzstapel die zu einer Gluehlampe am rechten Bildrand fuehren. Die Lampe brennt. Im Hintergrund ist unscharf ein gruener Busch

Inhalt

  1. Informationspflicht
  2. Heizenergie sparen
  3. Bei Wasser und Wassererwärmung sparen
  4. Strom sparen

Informationspflicht durch EnSikuMaV

Mit Inkrafttreten der neuen Kurzfristenergiesicherungsverordnung EnSikuMaV wurden Sie als Vermieter nicht nur mit der Weiterreichung von Informationen zu Energieverbrauch und -preis beauftragt, auch über die Bedeutung für die Energiekosten bei einer Einsparung von 1 °C sollen Sie informieren. Um diese Einsparung erreichen zu können, haben wir Ihnen Tipps zusammengestellt, die Sie an Ihre Mieter weitergeben können.

Heizenergie sparen

Den zurzeit wichtigsten Beitrag beim Sparen stellt sicherlich die Wärmeenergie dar. Denn zur Wärmeerzeugung in der Wohnung, aber auch zur Wassererwärmung, wird oft das derzeit knappe Gas verwendet. Eine Einsparung von 1 °C kann die Heizkosten bereits um 6 % senken. Im folgenden Kapitel möchten wir Ihnen Tipps zum sparsamen Heizen mitgeben.

Höhere Einstellung bedeutet nicht schnellere Erwärmung

Wenn Sie in der kühlen Wohnung mit dem Heizen starten wollen, können die Regler Auskunft über die angestrebte Temperatur geben. So sorgt die Einstellung 2 für 16 °C Raumtemperatur und die 3 für 20 °C. So geht es in 4 °C Schritten weiter. Aber Vorsicht, höhere Einstellungen sorgen nicht für eine schnellere Erwärmung der Räume. 

Wärmestau vermeiden

Wer Möbel wie Sofas oder Kommoden direkt vor der Heizung platziert hat, diese als Ablage oder zum Wäschetrocknen nutzt, sorgt dadurch für Wärmestaus. Auch durch zu lange Vorhänge kann es zu einem ineffizienten Heizen kommen. 

Die warme Temperatur sammelt sich nah an der Wand, was einerseits die gleichmäßige Aufwärmung des Raumes verhindert und andererseits viel Wärme an einer Wand zu einem unbeheizten Raum oder gar der Außenwand führt. Das sorgt für zusätzliche Verschwendung.

Heizung entlüften

Durch Luftpolster im Heizungssystem kann die Wärmeweitergabe manchmal sogar bei vollaufgedrehter Heizung komplett blockiert werden. Sollten Sie ein Gluckern beim Anschalten hören, empfiehlt es sich, die Heizung zu entlüften, um sie effizient nutzen zu können.

Wohnung lüften

Die Fenster auf Kipp stellen, während die Heizung läuft, ist bekannterweise nicht gut für den Geldbeutel. Durch diese schlechte Angewohnheit geht enorm viel Wärmeenergie verloren. Für eine ordentliche Lüftung der Wohnung sind 3-4-mal täglich für 5 Minuten Stoßlüften absolut ausreichend.

Da die Kippmethode nicht nur für hohe Heizkosten sorgt, sondern fördert auch Schimmelbildung an der kalten Seite des Fensters.

Richtig isolieren

Ein gut eingestelltes Heizsystem und ordentliches Lüften allein bringen wenig, wenn die Wohnung nicht gut isoliert ist. Dazu gehören Fenster- und Türrahmen nach neuesten Standards, aber auch Isolierfolie zwischen Wand und Heizung kann Wunder wirken. Auch sollten, wenn vorhanden, die Rollläden in der Nacht geschlossen werden, um für zusätzliche Isolierung zu sorgen. Vorhänge zuziehen kann ebenfalls einen kleinen Effekt auf die Wärmeentweichung durch Fenster haben.

Absprechen mit den Nachbarn

Wenn Mieter einer Wohnung im Haus auf das Heizen verzichten, sorgt das dafür, dass die umliegenden Wohnungen Wärme in diese Richtung verlieren und somit stärker Heizen müssen, um eine bestimmte Raumtemperatur halten zu können. Weisen Sie Ihre Mieter auf diesen Effekt hin und leiten Sie sie zu fairem, moderatem Heizen in allen Wohnungen an.

Bei Wasser und Wassererwärmung sparen

Gas wird nicht nur zum Heizen der Raumluft genutzt, sondern auch für das des Wassers zum Duschen, Waschen oder Spülen. Hier haben wir ebenfalls einige Spartipps für Sie und Ihre Mieter vorbereitet.

Durchflussbegrenzer

In den meisten Duschen und Waschbecken werden Einhebelmischer genutzt, bei denen Nutzer dazu neigen, diese voll aufzudrehen, auch wenn der hohe Wasserdruck meist nicht nötig ist. Durchflussbegrenzer können dafür sorgen, die genutzte Wassermenge um bis zu 30 % zu reduzieren, ohne die Nutzqualität zu verändern. Dadurch kann auch die Menge der Wassererwärmung erheblich begrenzt werden.

Zeit und Temperatur begrenzen

Die Wassermenge kann nicht nur durch Durchflussbegrenzer reduziert werden, sondern auch durch eine Verkürzung der Duschdauer oder die Senkung der Wassertemperatur. Mithilfe eines Timers kann die Duschzeit kann die Duschzeit beispielsweise auf fünf Minuten reduziert werden.

Auch zum Spülen ist meist kein warmes Wasser nötig. Neuere Spülmittel sind so konzipiert, dass sie das Geschirr auch mit kaltem Wasser reinigen. 

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Strom sparen

Nicht nur der Gas-, sondern auch der Strompreis ist gestiegen. Auch hier können Kosten gespart werden, wenn folgende Tipps beachtet werden.

Geräte vom Strom nehmen

Immer mehr Geräte im Haushalt laufen permanent. Das verbraucht viel Strom. Um genau zu sein, entfallen mittlerweile bis zu 40 % des Stromverbrauchs auf Unterhaltungs- und Informationsmedien.

Ein erster Schritt wäre, die Geräte nicht auf Stand-by zu halten, wenn sie sowieso nicht genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Verringerung der Bildschirmzeit. Sie können diese messen und sich selbst mit z. B. einer Stunde weniger am Tag herausfordern: Wenn der Timer klingelt, wird das Gerät abgeschaltet. 

LED-Lampen

Obwohl sie nicht mehr verkauft werden dürfen, haben Sie oder Ihre Mieter vielleicht noch alte Glüh- oder Halogenlampen zu Hause in Benutzung. Wenn Sie diese austauschen, können Sie im Vergleich zu alten Modellen 80 % Strom sparen.

Spülmaschine

Auch, wenn es wegen des hohen Volumens einer Spülmaschine nicht intuitiv erscheinen mag, so spart eine moderne Spülmaschine Wasser und Strom in Höhe von 30 – 50 % im Vergleich zum Spülen per Hand. Eine Anschaffung lohnt sich also recht schnell.

Sparen beim Kochen

Auch in der Küche lässt sich einiges an Strom einsparen. Immer einen Deckel zu benutzen, kann bis zu zwei Drittel Strom sparen. Es lohnt sich also, die Abdeckungen zu nutzen. Zusätzlich können Sie Ofen und Herd effizienter nutzen, indem Sie aufs Vorheizen verzichten und den Herd frühzeitig abschalten, um dann mit der Restwärme fertig zu garen. Im Ofen sollten Sie wenn möglich Umluft wählen. So sparen Sie nochmal bis zu 15 % Energie ein.

Fazit

Strom und Gas sind merklich teurer geworden. Neben umfassenden Maßnahmen wie einer energetischen Sanierung gibt es einige Tipps, wie nicht nur in der kalten Jahreszeit Kosten eingespart werden können. 

Effizientes Heizen kann beispielsweise durch die Vermeidung von Wärmestaus und korrektes Lüften erreicht werden. Sowohl Durchflussbegrenzer als auch die Senkung der Wassertemperatur sorgen zusätzlich für Einsparungen. Elektrische Geräte ganz auszuschalten, anstatt sie auf Stand-by bereitzuhalten oder alte Glühlampen gegen moderne LED-Leuchten zu tauschen, verringern den Stromverbrauch. 

Als Vermieter können Sie diese Tipps Ihren Mietern mitgeben, um trotz gestiegener Kosten ein gutes Verhältnis zu ihnen zu bewahren und sie zu unterstützen. 

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Autor

Miriam Zaunbrecher

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