Energiesparen Vermieter: Regelungen & Maßnahmen

Nicht nur für Mieter, auch für Vermieter ist es sinnvoll, Energiesparmaßnahmen zu ergreifen. Einerseits dienen diese dem Klimaschutz, andererseits können sie positiv für die Mietersuche sein. Zudem müssen Vermieter sich seit 2023 an der anfallenden CO2-Steuer beteiligen. Welche Möglichkeiten Sie als Vermieter haben, um in Ihrem Objekt schon mit kleinen Veränderungen Energie zu sparen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Letztes Update: 19. März 2024 | 4 Min. Lesezeit

Hand mit dunkelrotem Nagellack auf den Fingernaegeln dreht an Regler der Heizung. Hinter dem Heizkoerper ist eine silberne Reflexionsfolie angebracht.

Inhaltsverzeichnis

  1. Schimmelschutz durch Heizen
  2. Heizanlage modernisieren
  3. Temperatur von Warmwasser drosseln?
  4. Weitere mögliche Investitionen & Maßnahmen

Schimmelschutz durch Heizen

Die Heizung wärmt nicht nur die Raumluft, sondern trocknet sie auch aus. Niedrigere Raumtemperaturen führen zu mehr Feuchtigkeit, je nach Gebäude kann dies ein hohes Schimmelrisiko bedeuten.

Verantwortung bei Mietern

Kommunizieren Sie diesen Umstand Ihren Mietern und raten Sie von einem kompletten Heizverzicht entschieden ab. Dabei können Sie auch daran erinnern, dass die Verantwortung für Schimmelvermeidung bei den Mietern liegt. Beide Seiten haben also Interesse an dieser Prävention.

Heizanlage modernisieren

Im Zuge des neuen Gebäudeenergiegesetzes gelten Vorschriften zum Heizungstausch mit verschiedenen Fristen. Für funktionstüchtige Bestandsheizungen gilt keine direkte Austauschpflicht.

Aber auch ohne den vollständigen Austausch der Heizanlage kann langfristig durch Teilmaßnahmen Energie gespart werden. Dazu gehören beispielsweise der Einbau einer Umwälzpumpe und das Herunterfahren auf Minimalleistung dieser in der Nacht. 

Temperatur von Warmwasser drosseln?

In privaten Wohngebäuden darf die Temperatur trotz hoher Energiepreise nicht gedrosselt werden.

Insbesondere da dort das Wasser nicht nur zum Händewaschen, sondern auch zum Duschen und Trinken genutzt wird, ist die Gefahr einer Legionellenerkrankung real gegeben. Als Vermieter ist es Ihre Pflicht, das Trinkwasser Ihrer Mieter vor Legionellenbefall zu schützen. Dies wird nur durch eine Wassertemperatur von mindestens 60 °C gewährleistet.

Haende einer Person, die an einem Schreibtisch sitzt. Die Haende liegen beide auf einem Laptop. Neben dem Laptop liegt ein Handy und eine weiße Tasse steht dort. Im Hintergrund ist eine Gruenpflanze zu erkennen.

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Weitere mögliche Investitionen & Maßnahmen

Während eine Drosslung der Heizung oder Warmwassertemperatur keine konkreten Vorteile für Sie als Vermieter bieten und Sie zusätzlich rechtlich damit auf dünnem Eis stehen, ist es sinnvoller, den offenen Austausch mit Ihren Mietern zu suchen und gemeinsam an Maßnahmen für Energieeinsparungen zu arbeiten. 

Es gibt einige kleinere und zum Teil größere Maßnahmen, die enorme Wirkung auf den Energieverbrauch haben können. Diese fallen zwar teilweise  offiziell nicht in Ihren Aufgabenbereich als Vermieter, trotzdem kann es von Vorteil sein, die entstehenden Kosten zu übernehmen oder mit den Mietern zu teilen. So kann der Schimmelschutz garantiert und eine gutes Mieter-Vermieter-Verhältnis gefördert werden.

Durchflussbegrenzer für den Wasserhahn

Mit weniger als 10 € pro Waschbecken bzw. Wasserhahn können Sie Ihre Mieter dabei unterstützen (Warm-)Wasser zu sparen. Bei Einhebelmischern kann dadurch 30 % an Wasserverbrauch eingespart werden.

Reflexionsfolie für die Heizung

Viele Heizkosten können durch bessere Isolierung eingespart werden. Hier können Sie Ihre Mieter unterstützen, indem Sie die Materialien zur Verfügung stellen. Wie hoch die Materialkosten der speziellen Reflexionsfolie ausfallen, orientiert sich an der Größe von Heizkörpern und Wohnungen. 1,5 m² der Platten können für ca. 10 € erworben werden, der letztliche Preis ist jedoch abhängig von Hersteller und Abnahmemenge. 

Dämmung der Rollladenkästen

Eine weitere unkomplizierte Maßnahme, die sogar durch die KfW gefördert werden kann, ist die Dämmung der Rollladenkästen. Besonders in Altbauten trennt diese Kästen und die gewärmte Wohnung lediglich ein dünnes Holzstück. Hier können Sie entweder eine Fachperson beauftragen oder bei Mietern mit etwas Handgeschick die Materialien zur Verfügung stellen.

Fugen abdichten

Durch Risse in den Mauerfugen oder durch Fensterritzen kann kalte Luft eindringen und die beheizte Raumluft zieht nach außen. Das sorgt langfristig für höhere Heizkosten.

Entsprechend undichte Fugen sollten daher so schnell wie möglich abgedichtet und regelmäßig geprüft werden. 

Fenster austauschen

Einfachverglaste Fenster sorgen für hohe Energieverluste beim Heizen. Grundsätzlich gilt: Je dünner die Fensterisolierung, desto höher sind die Energiekosten. 

Mehrfachverglaste Fenster vermindern Energieverluste um bis zu 50 %. Noch mehr Energie kann bei der Nutzung von Wärmeschutz-Isolierglas gespart werden. 

Die Kosten für den Austausch der Fenster sind zwar zunächst hoch, langfristig lohnt sich der Tausch aber. 

Fazit

Auch, wenn die vertragliche geregelten Mindesttemperaturen durch die EnSiKuMaV ausgesetzt sind, haben Sie als Vermieter kein Recht, die Heizung oder die Wassertemperatur unter die gesetzlichen Vorgaben zu drosseln.

Wer als Vermieter trotzdem seine Mieter beim Energiesparen unterstützen möchte, kann durch das Finanzieren von kleinen, aber effizienten Maßnahmen mit wenig Einsatz schon viel erreichen. Für die Dämmung der Rollladenkästen können auch Fördergelder bei der KfW beantragt werden.

Mit Hinsicht auf die mittel-bis langfristig steigende Belastung durch die CO2-Steuer bleibt die wirksamste Unterstützung beim Thema Energieeffizienz die energetische Sanierung. Auch hierfür stehen Fördermittel und Zuschüsse von KfW oder BAFA zur Verfügung.

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Autor

Miriam Zaunbrecher

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